Was ist
Business Coaching

Coaching

Viele Autoren aus der Wissenschaft stellen Definitionen für den Begriff “Coaching” bereit. In diesem Artikel fokussiere ich mich auf die Kerninhalte dieser Definitionen und versuche die Leser ein Verständnis über professionelles Coaching in der Beratung zu vermitteln. Bevor ich auf Business Coaching eingehe, beschreibe ich das Beratungsformat Coaching, weil diese Beschreibung ebenso für Business Coaching gültig ist.


Zur Definitionsübersicht gelangen sie hier…

Beschreibung Coaching

Unter Coaching versteht man ein spezifisches Dialogformat (Wrede & Wiesenthal, 2018) der individuellen Beratung von Personen oder Gruppen. Der Coachingprozess ist zeitlich begrenzt (vgl. Rauen, 2001) und ist an einem messbaren Ziel ausgerichtet. Innerhalb der Beratung zählt Coaching zur Prozessberatung. Im Unterschied zur Experten- oder Organisationsberatung, hält sich ein professioneller Coach (Prozessberater) aus den inhaltlichen Themen der Coachees (Klienten*innen) tunlichst zurück (vgl. Radatz 2006). In den Worten von Wrede & Wiesenthal fällt dem Coachingnutzer die Themenhoheit zu und dem Coach die Prozesshoheit und macht die Beiden zu Partner im Prozess (2018).

Coaching dient unter anderem dazu, vorhandene Ressourcen der Klienten aufzuspüren, zu sammeln und zu aktivieren. Die Coachees werden sozusagen, in Ihrer Selbstwirksamkeit gestärkt. Nach dem Leitsatz „Hilfe zur Selbsthilfe“. Der Erfolg im Coaching hängt davon ab, mit welcher Qualität Coachee und Coach gemeinsamen arbeiten.

Wirkfaktoren im Coaching

Welche Faktoren auf den Erfolg im Coaching Einfluss haben bezeichnet man als Wirkfaktoren. Ich beschreibe diese Wirkfaktoren aus folgenden Grund. Die Klienten*innen sollten wissen, worauf es beim professionellen Coaching ankommt, besonders dann, wenn sie auf der Suche nach einem geeigneten Coach sind. Die Klienten*innen können durch hohe Arbeitsbereitschaft, Offenheit und Selbstbeteiligung den Coachingerfolg stark beeinflussen. Neben den Wirkfaktoren wie, Methoden, Tagesverfassung, Freiwilligkeit der Klienten*innen zählt die Beziehung zwischen Coach und Coachee zu einer der wirkungsvollsten Faktoren im Coaching. Deshalb sollten Sie besonders auf eine harmonische Arbeits-Beziehung mit ihrem Coach achten. Das bedeutet aber nicht, wenn im Coaching die Komfortzone verlassen wird, dass die Beziehung schlecht ist und Sie sich auf die Suche nach einem neuen Coach begeben sollten. Nein, diesen Schritt sollten Sie in so einem Fall nicht tun. Das größte Lernpotential haben wir, wenn wir unsere Komfortzone verlassen, aber zugleich nicht überfordert werden. Zugegeben verlassen wir eher ungern unseren sicheren Hafen. Aber um uns weiterzuentwickeln, bedarf es Mut und Vertrauen, den eigenen Hafen mit einem Segelboot in unbekanntes Gewässer zu verlassen, um das Entwicklungsabenteuer zu erleben.

Zusätzliche Information

Der Ursprung des Begriffs Coach

Wer hätte gedacht, dass die sprachliche Herkunft von “Coach” aus einer kleinen ungarischen Kleinstadt Namens Kocs entspringt. Dieser Ort war im Mittalter für die Herstellung gefederter Kutschwagen bekannt.

Coach als Tutor (Mitte 19. Jahrhundert)

Auf englischen Universitäten wurde erstmals das Wort Coach im Sinne eines Tutors genutzt, welche die Studenten bei den Prüfungsvorbereitungen unterstützten. Seite diesem Zeitpunkt verbindet man im englischen Sprachgebrauch “Coach” mit einer Person, die anderen Menschen bei der Bewältigung ihrer Aufgaben begleitend unterstützt. (Kaufel, 2008)

Selbstwirksamkeit

“Unter Selbstwirksamkeit (self-efficacy beliefs) versteht die kognitive Psychologie die Überzeugung einer Person, auch schwierige Situationen und Herausforderungen aus eigener Kraft erfolgreich bewältigen zu können. Geprägt wurde der Begriff von dem amerikanischen Psychologen Albert Bandura. “

Quelle: (Selbstwirksamkeit – Lexikon der Psychologie | Psychomeda, o. J.)

Business Coaching

Wie der Name bereits vermuten lässt, handelt es sich beim Business Coaching vorwiegend (aber nicht ausschließlich) um Problemstellung bzw. Themen aus der Arbeitswelt (vgl. Schmidt-Lellek & Bauer 2011). Warum gehören auch private Themen ins Business Coaching? Schlichtweg nehmen wir unsere Probleme von der Arbeitswelt in unser privates Umfeld mit und umgekehrt. Nicht selten beeinflusst der eine Bereich den anderen Bereich stark. Wie im Coaching, wird auch im Business Coaching systematisch und zielgerichtet gearbeitet. Besonders in berufsbezogene Themen eignet sich der systemische Coachingansatz. Auch wird häufig Lösungsfokussiert an den Themen der Coachees gearbeitet. Den Personenzentrierten Coaching-Ansatz möchte ich an dieser Stelle auch noch erwähnt haben. Häufige Anlässe für Business Coaching finden sie in der rechten Spalte.

Häufige Anlässe im Business Coaching (Rauen, 2020)

  • Reflexion der eigene Rolle, Führungsverhalten
  • Persönlichkeits- und Potentialentwicklung
  • Neu Funktionen, Positionen und Aufgaben
  • Führungskompetenzentwicklung
  • Konfliktverhalten & Konfliktmanagement
  • Karriereplanung
  • Umgang mit Stress, Work-Life-Balance
  • Burn-Out-Prophylaxe
  • Change-Management & Organisationsveränderung
  • Selbstmanagement, Arbeitsstiloptimierung
  • Leistungssteigerung

 Literatur

Coaching-Report | Coaching-Anlässe. (2020). RAUEN Group | Ihre Experten für Business-Coaching. https://www.rauen.de/coaching-report/definition-coaching/ablauf/coaching-anlaesse.html

Greif, S., Möller, H., & Scholl, W. (Hrsg.). (2018). Handbuch Schlüsselkonzepte im Coaching. Springer Berlin Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-49483-7

Lindart, M. (2016). Terminologische Klärung des Coachingbegriffs. In M. Lindart, Was Coaching wirksam macht (S. 27–37). Springer Fachmedien Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-11761-0_3

Radatz, S. (2010). Einführung in das systemische Coaching (4. Aufl). Auer.

Rau, H. R. (2001). Rauen, Christopher (2001). Coaching — Innovative Konzepte im Vergleich: Göttingen: Verlag für angewandte Psychologie, 2. Aufl., 232 S., DM 69,-. Gruppe. Interaktion. Organisation. Zeitschrift für Angewandte Organisationspsychologie (GIO), 32(1), 95–96. https://doi.org/10.1007/s11612-001-0008-9

Schmidt-Lellek, C. J., & Schreyögg, A. (Hrsg.). (2009). Praxeologie des Coaching. VS, Verl. für Sozialwiss.

Selbstwirksamkeit—Lexikon der Psychologie | Psychomeda. (o. J.). Abgerufen 7. April 2021, von https://www.psychomeda.de/lexikon/selbstwirksamkeit.html

Wrede, B. A., & Wiesenthal, K. (2018). Was ist Coaching? In B. A. Wrede & K. Wiesenthal, Coaching für Industrie 4.0 (S. 9–16). Springer Berlin Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-56394-6_2

Erstgespräch vereinbaren